Schloß Beichlingen (von Lossa 2 1/2 Std.)

    Auch Schloß Beichlingen ist ein Kleinod der Finne. Frei liegt es auf einer vorspringenden Bergkuppe am Südabhang des 384 m hohen Kinselsberges; weit ragt es über blühende Fluren und frei schweift der Blick von ihm über Feld und Au bis zu den Saal- und Ilmwäldern und -höhen und zum fernen Horizont, wo der Thüringer Wald sich mit dem Himmel verbindet.

    Das Schloß, als Sitz der Grafen von Beichlingen errichtet, wurde im 16. Jahrhundert umgebaut und 1902 bis auf die Grundmauern neugestaltet. Nach einer Inschrift am Haupttor des Schlosses von 1553 soll es schon von den Römern gegründet worden sein. Jedenfalls befand sich hier schon eine Wallburg, in die dann die erste Burg hineingebaut wurde. Sie wurde wahrscheinlich zum Schutz gegen die Sachsenburg errichtet. Nach drei Seiten steil abfallend, war sie nach der Bergseite durch eine tiefen Graben geschützt.

    Im Güterverzeichnis des Stiftes Fulda (vor dem Jahre 900) wird "Bichelingen" mit genannt. Später besaßen die Burg die mächtigen Billunger Grafen, dann wechselte sie als kaiserliches Lehn häufig den Besitzer. Schließlich kam sie an den Markgrafen Dedo II. von Landsberg, durch ihn im Erbwege an Friedrich, den zweiten Sohn des Grafen von Käfernburg, der sich fortan Graf von Beichlingen nannte; diese Grafen besaßen später auch die Sachsenburg. Graf Adam von Beichlingen verkaufte 1519 die Grafschaft an den Freiherrn von Werthern, dessen Nachkommen sie heute noch besitzen. Das Beichlinger Grafenhaus starb 1733 aus. 1840 wurden die Beichlinger von Werthern in den Grafenstand erhoben.

    Nach Thietmars Chronik soll Markgraf Werner von Wahlbeck 1014 aus der Burg eine junge Gräfin gegen ihren Willen entführt haben, auf der Flucht aber tödlich verwundet im nahen Allerstedt gestorben sein.

    Abseits von großen Straßen und von der Eisenbahn gelegen, wird die Gegend nur selten von Wanderern gefunden, und doch gehört ein Besuch des Schlosses mit zu den schönsten Wanderzielen, zumal man u.a. eine Besuch von Rastenburg oder der Sachsenburg mit verbinden kann.

    Nach Kammerforst
Wenige Schritte hinter dem Kreuzweg führen zwei Wege nach Beichlingen: einer links um die Höhe, der andere bergan über die Höhe; vom Höhenweg beim Austritt aus den Wald herrlicher Blick auf das Schloß und die bewaldeten Steilhänge der Schmücke.

 
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