Hassenhausen
liegt an der großen Heerstraße Leipzig-Erfurt. Wenn
diese bei Bad Kösen die Höhen über der Saale erreicht
hat, verläuft sie ziemlich gerade über die Hochfläche,
von der man schöne Aussicht nach dem Saal- und Ilmtal hat.
Die Schlacht von weltgeschichtlicher Bedeutung, die hier stattfand,
nennt man zwar nach dem etwa 7km entfernten, im nahen Emsetal liegenden
Auerstedt; auch der Sieger wurde zum Herzog von Auerstedt ernannt,
doch befand sich dort nur kurz vor Beginn der Schlacht das Hauptquartier.
Es war am 14. Oktober 1806, dem unglücklichsten
Tag der preußischen Geschichte, als wie bei Jena so auch hier
die Truppen bei dichten Nebel zusammenstießen. Die Preußen
waren am Tage vorher zu spät von Weimar aufgebrochen und hatten
deshalb die wichtigen Saalübergänge nicht mehr besetzen
können. Sie befanden sich auf dem Rückweg nach Halle,
als Sie unvermutet auf den Feind stießen, der bei Bad Kösen
die Hochfläche erstiegen hatte. Mit den zunächst schwachen
Kräften unter Blücher und General Schmettau war der Feind,
wie vergebliche Angriffe bald zeigten, nicht mehr zurückzuwerfen.
48000 Preußen standen 30000 Franzosen gegenüber, und
doch vermochten die Preußen den Sieg nicht zu erringen, weil
unfähige Führung und Kopflosigkeit ihnen den Sieg entwanden.
Denn tapfer haben sich die am Kampf beteiligten Truppen geschlagen.
Zum Unglück wurden gleich zu Beginn der Schlacht der Oberführer,
Herzog Karl von Braunschweig, schwer, der Divisionskommandeur von
Schmettau tödlich verwundet. Da der König keine neuen
Heerführer ernannte, ging schließlich jede einheitlich
Kampfhandlung verloren; die Truppen wurden vereinzelt eingesetzt
und die zahlreichen Reserven, z.B. die Garde bei Eckartsberga, nicht
herangezogen. Schließlich fluteten die Truppen zurück,
die Reserven schlossen sich an, und als schließlich bei Buttstedt
diese Truppen mit den bei Jena geschlagenen zusammentrafen, löste
sich das ganze einst so stolze Heer auf und fiel fast kampflos den
Franzosen in die Hände. Die Preußen hatten 46 tote und
221 verwundete Offiziere; die Franzosen verloren 7000 Mann, darunter
270 Offiziere.