Von Lossa zur Sachsenburg (von Lossa 5-6 Std)

    Diese Wanderung, die vielleicht als die Schönste auf der Finne gelten kann, erschließt ein weites Stück des schönen Berglandes in seiner Längsrichtung. Obgleich man stundenlang wandert, ermüdet der Weg nicht, weil das Auge immer wieder durch neue Schönheiten gefesselt wird. Durch prächtigen Hochwald, an anmutigen Waldtälern entlang, über Hochflächen hinweg, bergauf, bergab, so geht es fort und Stunde um Stunde entrinnt, ohne das man es gewahr wird. Keine Ortschaft hemmt die Schritte, kaum einen Menschen trifft man, nur die Vöglein lassen ihre schönen Lieder erklingen und flüchtiges Wild huscht stumm an uns vorüber.

    Man fährt mit der Finnebahn bis Lossa. Dort verfolgt man zunächst die Kunststraße, die durch den schönen Hochwald nach Wiehe hinabführt, bis zur nahen Ziegelei. Dort links am Kaliwerk vorbei dem Walde zu, an dem man 1/4 Stunde entlangwandert, um dann erst in den schönen Hochwald einzutreten. nun immer geradeaus, alle Seitenwege vermeiden, die zu Umwegen verleiten. Nach etwa zweistündiger Wanderung erreicht man Kammerforst, eine große Waldlichtung mit Forsthaus. Zur Linken leuchten aus Waldesgrün die roten Ziegeldächer von Burgwenden hervor, gegenüber grüßen waldumrauscht zwei hohe Bergkuppen: Monraburg und Wendenburg; einst Zufluchststätten der Bewohner für Weib, Kind und Haustiere, wie die Wallburgen erzählen, die heute noch erkennbar sind.

    Nun geradeaus dem Walde zu, wo eine Straße von Großmonra heraufkommt und dann - wenige Schritte hinter dem Kreuzweg - auf dem Wege links bergan, der über den Berg nach Beichlingen führt. Etwa 10 Minuten aufwärts beim Stein D P II schlängelt sich ein schmaler Fußweg durch den Hochwald, der nach etwa 20 Minuten an den Rand der Höhe führt. Wir sind auf der Schmücke, gegenüber grüßt die "Hohe Schrecke" mit dem 362 m hohen Steiger; beide sind bis an die Unstrut vorstrebende Fühler der Finne. Eine prachtvolle Aussicht erfreut uns hier: steil fällt der Bergrücken ab, ein enges Waldtal liegt zu unseren Füßen und darüber hinweg reckt sich der dichtbewaldete Bergrücken der Schrecke. Etwa in der Mitte des Höhenrandes ist ein Ruheplatz, von dem man das herrliche Landschaftsbild betrachten und auf sich wirken lassen kann.

    Dann am Höhenrande weiter, das vom Helderbach durchflossenen Tal weitet sich allmählich und schon grüßt aus dem Tal das kleine Harras. Wir lassen es rechts liegen, kreuzen die Bergfalte und steigen wieder bergan. Schon grüßt uns die Sachsenburg vom dunklen Bergwald gegenüber und über ein weites Waldmeer hinweg erhebt sich am fernen Horizont von Sonnenstrahlen erhellt das gewaltige Kaiserdenkmal auf dem Kyffhäuser. Ein herrliches Bild! Wenn auch der Weg nicht immer gerade verläuft, so kann man ihn doch nie verfehlen, steht das Wanderziel doch immer vor Augen. Von der waldfreien Höhe schweift das Auge über weite Landstrecken, über Wälder und Felder, Berge und Täler, es immer wieder aufs neue fesselnd. Die letzte Wegstrecke führt wieder durch Wald, zuletzt auf schmalen Felsgrat entlang, und am Ende der Bergzunge hinab zur Unstrut, die sich nur wenige Schritte entfernt durch die enge Sachsenpforte zwängt. Eine breite Brücke führt zum Dorf hinüber, über das die beiden Burgen hinwegragen.

    Rückweg mit der Bahn von Heldrungen. Für rüstige Wanderer bieten sich noch andere Möglichkeiten, so über Beichlingen und Großmonra, über die Hainleite nach Frankenhausen.

 
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